Dr. Marc Christian Thier

Dr. Marc Christian Thier

Deutsches Krebsforschungszentrum

Dr. Marc Christian Thier ist Wissenschaftler und Arzt am Deutschen Krebsforschungszentrum und am Universitätsklinikum Heidelberg. Dr. Thier studierte von 2005 bis 2012 Humanmedizin in Bonn. Parallel zu seinem Studium begann er 2008 seine experimentelle Doktorarbeit am Institut für Rekonstruktive Neurobiologie in Bonn. Als Stipendiat des BONFOR-Forschungsprogramms arbeitete er zunächst in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Frank Edenhofer an der Umwandlung von Hautzellen in pluripotente Stammzellen durch direkten Proteintransfer. Diese Arbeiten führten schließlich zur Entdeckung eines alternativen Reprogrammierungsweges. So konnten seine Kollegen und er zeigen, dass Hautzellen der Maus direkt in neurale Stammzellen umgewandelt werden können.

Im Jahr 2013 wechselte Dr. Thier als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Deutsche Krebsforschungszentrum in die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas Trumpp. Hier gelang es schließlich, menschliche Zellen direkt in Vorläuferzellen des Nervensystems umzuwandeln. Diese bis dahin unbekannten Stammzellen (iNBSCs) sind noch sehr plastisch, können zu Nervengewebe des zentralen und peripheren Nervensystems ausreifen und lassen sich in der Zellkulturschale beliebig vermehren.

2019 begann Dr. Thier seine Facharztausbildung an der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg und arbeitet seitdem parallel an der Weiterentwicklung der iNBSC-Technologie. 2021 startete er zusammen mit Prof. Trumpp und Prof. Monyer das Verbundprojekt NEURO-STEM, das er leitet. Ziel ist die Weiterentwicklung der iNBSC-Technologie in Richtung einer Zellersatztherapie für Morbus Parkinson. NEURO-STEM wird seit 2021 vom BMBF im Rahmen des Programms GoBio initial gefördert.